Da an dem entsprechenden Wochenende keine City Championship in Deutschland stattfand und das niederländische Eindhoven nah an der Grenze liegt, haben wir uns entschlossen, dort hin zu fahren. Am Abend vorher fuhr ich mit dem Zug nach Köln zu David, wo er sein Galactic's Conquest Display öffnete und wir noch einige Runden testeten. Das führte dann dazu, dass er so unzufrieden mit seinem Deck war, dass er unbedingt noch sein ohnehin gar nicht so schlechtes Matchup gegen Tyranitar aufbessern musste. Nach gut einer Stunde schlaf ging es dann zum Treffpunkt, wo Roland und Andre uns abholten. Unterwegs gabelten wir noch Matthias auf und fuhren dann zur Location. Dreißig Masters nahmen am Turnier teil, zwei zu wenig für einen höheren Top Cut. Die Judges waren wie üblich sehr streng, aber fair, und so begann auch alles mit einem ausführlichen Deckcheck für jeden.
Weil ich dieses Deck schon vorbereitet hatte, trat ich mit Tyranitar an, auch wenn ich mich sehr unsicher damit fühlte. Matthias hatte angekündigt, dass in den Niederlanden viel Machamp und auch einige VanderHatter gespielt werden, was zwar tatsächlich auch der Fall war, aber mir keinen Nachteil verschaffen sollte.
Runde 1 vs Arjan H. [Dusknoir/Gengar]
a) Ich starte mit Sableye und Darkness Energy, er mit einem unshiny Duskull.
b) Mit sehr wackeligen Manövern komme ich aus einem eher schlechten Start heraus und bringe Uxie und Claydol ins Spiel. Von meinem Gegner sehe ich die ersten paar Runden auch nur Setup-Pokémon. Ich baue ein Tyranitar auf, habe aber ansonsten Probleme mit den Bankpokémon, da er möglicherweise Dusknoir DP spielt. Zunächst einmal kommt er aber mit Dusknoir SF und dem Lv.X obendrauf, welches 40 Schaden auf mein Claydol sniped. Dank der Special Darkness Energien kann ich sein Lv.X KO-en und gleichzeitig seine Bank spreaden, doch fehlt mir vorerst die Kickgym gegen Ectoplasm. Es folgt ein Gengar von ihm, das mein Claydol endgültig ausschaltet. Mit Spinning Tail schlage ich zurück, da ich inzwischen noch ein zweites Tyranitar und nach den Knockouts sowieso nur noch einen Preis übrig habe, riskiere ich auch einen Fainting Spell. Er würfelt zwar Heads, doch im nächsten Zug beendet mein Backup-Hitter das Spiel.
1-0
Runde 2 vs Gawein W. [Kingdra]
a) Er hat den fast schon üblichen schnellen Start mit Kingdra und Claydol, ich komme aber auch gut raus und kann meine ganze Control Engine in wenigen Zügen aufbauen. Mit Devolutor schicke ich ihm erstmal ein Kingdra zuück, um Zeit zu gewinnen, danach kann ich mit Palkia Lv.X und Weavile seine Claydols nach vorne holen und ihm so den Saft abdrehen. Er hat zwar noch genug Kingdras, aber ohne ständigen Nachschub an Handkarten und gegen ein Restructure jede Runde kann er nicht viel machen.
b) Ich bekomme zwar schnell genug ein Tyranitar heraus, das Kingdras OHKOen kann, allerdings knockt er mir in der Zeit Weavile und ein Larvitar aus. Da das dritte Larvitar, Uxie Lv.X und zu allem Überfluss auch noch Azelf unter den vier noch nicht gezogenen Preisen sind, habe ich nichts mehr zum Angreifen, nachdem mein erstes Tyranitar besiegt ist. Beim Timeout hat mein Gegner bereits vier Preise gezogen und bekommt das Spiel als Sieg gewertet.
c)Damit kommt es dann für mich zu einer der gefährlichsten Situationen die es derzeit geben kann - Sudden Death gegen Kingdra. Mein Gegner zeigt mir schon die Donk-Hand, doch glücklichweise muss er anfangen. Als ich am Zug bin, überlege ich krampfhaft was ich noch tun kann, bis mir dann die rettende Idee kommt – Roseanne's Research sucht Sableye, Rückzug, Impersonate auf Team Galactic's Wager. Diesen gewinne ich dann, wodurch mein Gegner in seinem Zug nichts tun kann. Da er Smokescreen auf Sableye macht riskiere ich keinen Angriff sondern ziehe mit meiner schnellen Engine Tyranitar als Backup hoch und mache mit Weavile Darkness Charge. Danach hat er jedoch immer noch nichts und ich kann ihn einfach mit einem Special Darkness Sableye weghauen.
2-0
Runde 3 vs David S. [Gardevoir/Magnezone]
a) Erstmal ist mein Baltoy prized und ich muss auf die ohnehin schon viel zu besetzte Bank noch ein Azelf spielen, dafür komme ich dann wesentlich schneller raus als er. Mit Uxie Lv.X ziehe ich einige Preise, während er sich noch aufbaut. Später hat er dann Gallade und bekommt auch noch das befürchtete Dusknoir heraus, womit er mich stark unter Druck setzt und einige Preise zieht. Als ich mein letztes übriges Tyranitar wohl oder übel vorziehen muss, macht er allerdings den Fehler und lässt es leben, indem er mit Magnezone Lv.X anstatt mit Gallade angreift. Mit einem Switch hole ich es aus der Paralyse und besiege sein Magnezone, da ich danach nur noch einen Preis habe, kann ich das Spiel gewinnen.
b) Ich komme recht gut raus und halte ihn gut hin, während sich meine beiden Tyranitars auf der Bank nach und nach aufpowern. Dann wird jedoch Timout ausgerufen und ich gewinne dank dem ersten Spiel.
3-0
Runde 4 vs Manuel B. [Tyranitar]
a) Wir haben beide einen brauchbaren Start und verstecken unsere Mainhitter zunächst. Allerdings kommt sein Build mit weniger Powers aus und hat somit den Vortei, wodurch er dann später zwei Tyranitars aufgebaut hat, während ich nur mit einem darstehe. Da mein Weavile schon besiegt ist und beide Switches prized sind, fällt Restructure ebenfalls flach und ich gebe das Spiel auf.
b) Diesmal starte ich besser und wagere ihn, bevor er richtig rauskommen kann. Mein Tyranitar ist gerade dabei, ihn mehr oder weniger zu überrennen, da beendet das Timeout meinen möglichen Ausgleich und ich verliere das Match.
3-1
Runde 5 vs Kersti V. [Butterfree/?]
a) Ich donke das erste Caterpie von ihr, das zweite entwickelt sie durch die Power. Ich baue jedoch mit Weavile recht schnell Tyranitar auf, das ihr Butterfree und auch das nächste OHKOen kann.
b) Da Raupy nur 40 HP hat, reicht eine Basic Darkness Energy, um es mit Sableye zu donken.
4-1
In der letzten Runde wurde ich heruntergepaired, zudem hatten fast alle meine Gegner die Runde verloren. Trotz des höchsten TieBreakers in der Runde zuvor musste ich so wieder um den Platz in den Top Vier fürchten, konnte ihn aber gerade noch erreichen.
Halbfinale vs Kristel H. [Tyranitar]
a) Am Anfang mache ich einige Setup-Fehler, aber wir kommen beide ganz gut raus. Sie schickt dann jedoch ihr Tyranitar zu leichtfertig in den Ring, wodurch ich den ersten Schadensaustauch gewinne. Mit Rotom lädt sie sich wieder auf, aber durch geschicktes hin- und herwechseln meiner beiden Tyanitars unter Berücksichtigung ihrer angelegten Energien und möglichen Attacken kann ich möglichst viele Angriffe überleben. Devolutor auf eines ihrer aufgeladenen, aber angeschlagenen Tyranitars auf der Bank bringt mich dann endgültig in den Vorteil und sie gibt auf.
b) Ich ziehe absolut nur Mist, selbst nach einigen Runden kann ich mich nicht vornünftig aufbauen. Obwohl ich in Führung liege, gebe ich deshalb auf, um zu vermeiden, dass das letzte Spiel durch einen Donk entschieden wird.
c) Wir haben beide Tyranitar, aber mein Palkia ist in den Preisen, als ich es brauche. Zum Timeout haben wir beide jeweils einen Preis gezogen, aber ihr Tyranitar haut meines zuerst weg. Mir hätte eine Runde gefehlt, um ihren schwer angeschlagenen Mainhitter mit Weavile zu finishen und sie dann mit fast nichts zurückzulassen, aber zum Zeitpunkt des Rundenendes lag sie um einen Preis im Vorteil und gewann somit.
4-2
Das war also das äußerst knappe Ende für mich. Auf einigen deutschen Turnieren hätte ich mich über sowas sicherlich aufgeregt, aber bei der unglaublich netten Atmosphäre und den sowohl freundlichen als auch erstaunlich fähigen Gegnern fand ich es gar nicht mal so schlimm, zumal ich gegen David im Finale ohnehin einen Nachteil gehabt hätte. Er gewann dann auch das Turnier – gut für ihn war dabei auch, dass er in den Tops auf zwei Tyranitars traf, wo er die Nacht zuvor lange genug dagegen getestet hatte.
Anders als es in Deutschland gewesen wäre, bekam ich leider nicht den netten Darkrai-Ordner als Preis für den vierten Platz, sondern nur ein paar Booster. Trotzdem war es doch für uns alle ein recht erfolgreicher Tag – Top Vier auf einer solchen City Championship ist sicherlich eine gute Leistung, mit der eine ähnliche Platzierung auf einem durchschnittlichen deutschen Turnier dieser Serie absolut nicht zu vergleichen ist. Andre hat in der nicht besonders stark besetzten Senior Divison einen guten zweiten Platz belegt, und Matthias hat zumindest ein Lv.X gezogen und genügend Punkte gesammelt, um wieder die deutschen Rankings anzuführen. Danach ging es aber dann todmüde und ohne große Gespräche oder sonstiges wieder zurück nach Hause.